Du möchtest deine monatlichen Kosten senken, doch weißt nicht, wie du hier vorgehen solltest? Dann sollte dein erster Schritt darin bestehen deine Fixkosten zu berechnen, um diese im Anschluss optimieren zu können.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Fixkosten berechnen und anschließend senken kannst.
Was sind Fixkosten?
Als Fixkosten (oder auch festen Kosten) bezeichnet man Ausgaben, die regelmäßig auf Grundlage vertraglicher Verpflichtungen anfallen. Der überwiegende Teil der Fixkosten ist monatlich fällig, seltener müssen Fixkosten viertel-, halbjährlich oder jährlich bezahlt werden.
Was gehört alles zu den Fixkosten?
Unter die Fixkosten eines Privathaushaltes fallen in der Regel die folgenden Posten:
- Haushalt: Miete, Strom, Gas, GEZ, Handy, Internet, Streaming-Dienstleister
- Transport: Monatsticket, Leasingkosten, KFZ-Steuer
- Versicherung: Hausrat, Privat-Haftpflicht, KFZ, Berufsunfähigkeit, Berufshaftpflicht, Rente
- Mitgliedschaften: Fitness Studio, Verein, Berufsverband, Partei, Mieterverein, Club (ADAC etc.)
BEACHTE: Kosten für Lebensmittel und Benzin fallen NICHT unter die Fixkosten!
Wieviel Fixkosten pro Monat?
Die Höhe der individuellen Fixkosten einer Privatperson können stark variieren. Sie hängen mit dem persönlichen Anspruchsdenken und den individuellen Lebensumständen zusammen. Auch hinsichtlich ihres Anteils am regelmäßigen Nettoeinkommen kann die Höhe der Fixkosten sehr unterschiedlich ausfallen.
Im Rahmen einer durchdachten Finanzstrategie, sollten die eigenen Fixkosten jedoch idealerweise 50% des monatlichen Nettoeinkommens nicht übersteigen. Nur damit ist sichergestellt, dass ausreichend Geld für variable Posten wie auch für den Vermögensaufbau bleibt.
Wieviel sollte nach Fixkosten übrig bleiben?
Die regelmäßigen Fixkosten einer Privatperson sollten 50% des monatlichen Nettogehaltes nicht übersteigen.
Wie ermittele ich meine Fixkosten?
Um deine Fixkosten zu ermitteln, nimm dir ein Stück Papier oder öffne eine Excel-Tabelle. Halte fest, welche festen Kosten du regelmäßig entrichten musst. Ordne die von dir identifizierten Kosten den Kategorien Monatlich, Vierteljährlich, Halbjährlich oder Jährlich zu.
Viele dieser Kosten – wie etwa deine Miete – wirst du auf Anhieb niederschreiben können, bei anderen bist du dir vielleicht nicht sicher, da du sie nur einmal jährlich bezahlen musst. Nimm dir hier Zeit wirklich alle Fixkosten zu ermitteln und festzuhalten. Hole dazu gerne auch sämtliche Vertragsunterlagen hervor und notiere die Kosten für deine Versicherungen und Mitgliedschaften.
Sobald du glaubst, fertig zu sein, lege deine Aufzeichnungen beiseite, mache eine Pause oder schlafe ein bis zwei Nächte darüber. Vielleicht hast du doch noch etwas vergessen, was dir erst ein wenig später einfällt.
Sobald du alle deine Fixkosten niedergeschrieben und den entsprechenden Spalten zugeordnet hast, gilt es die Werte zu addieren. Finde zunächst heraus welchen Gesamtbetrag du monatlich bezahlen musst. Danach beginnst du die Kosten, die vierteljährlich, halbjährlich bzw. jährlich anfallen in der entsprechenden Kategorie zu addieren und dann auf einen den Monat herunterzubrechen.
Sobald du alle monatlichen Anteile berechnet hast, addiere diese im letzten Schritt auf deine bereits ermittelten monatlichen Kosten auf. Das daraus entstehende Ergebnis sollte idealerweise nicht mehr als 50% deines monatlichen Nettoeinkommens betragen.
Variable Kosten versus Fixkosten
Unter dem Begriff variable Kosten versteht man den Anteil deiner Kosten, der unterschiedlich hoch ausfallen kann. Den variablen Kosten liegen somit keine Verträge zugrunde, so dass diese unkomplizierter gesenkt werden können.
Was zählt zu den variablen Kosten?
Zu den variablen Kosten einer Privatperson können die folgenden Posten zählen:
- Lebenshaltung: Lebensmittel, Getränke, Medikamente,….
- Anschaffungen: Kleidung, Schuhe, Möbel, Küchengeräte, Sportgeräte,…
- Freizeit: Gastronomie, Urlaub, Eintrittskarten,…
- Bildung: Bücher, Seminare, Podcasts,…
- Beratung: Anwalt, Steuerberater, Coaching, Arzt,…
- Dienstleistungen: Friseur, Kosmetik, Massage, Tätowierung, Piercing,…
Wie ermittele ich meine variablen Kosten?
Deine variablen Kosten können unterschiedlich hoch ausfallen. Um dir einen Eindruck davon zu verschaffen, wie viel du monatlich ungefähr ausgibst, solltest du diese Kosten deshalb unbedingt einmal tracken. Das bedeutet, du solltest sie festhalten.
Um dir einen Überblick über deine variablen Kosten zu verschaffen, führe idealerweise ein Haushaltsbuch ein. Ein Haushaltsbuch dient der persönlichen Buchhaltung. Es gilt als wirksames Werkzeug im Rahmen eines sparsamen Lebensstils, da es unnötige Ausgaben erkennen lässt und damit den Vermögensaufbau unterstützt.
Um diese unnötigen Ausgaben zu erkennen, werden die monatlichen Einnahmen den Ausgaben gegenübergestellt. Die Ausgaben sollten dabei möglichst Kategorien zugeordnet werden. Durch diese Kategorisierung wird Kostentransparenz hergestellt, was im Nachgang eine genaue Budgetierung ermöglicht.
Du kannst dein Haushaltsbuch handschriftlich oder digital führen. Für die handschriftliche Haushaltsbuchführung eignet sich ein einfaches Heft. Bei der digitalen Haushaltsbuchführung hast du die Wahl zwischen einer Excel-Tabelle oder einer Haushaltsbuchs-App. Eine vorgefertigte Excel Haushaltsbuch-Vorlage findest du HIER zum Download. Geeignete (zum Teil kostenpflichtige) Apps findest du in deinem App-Store.
Hast du dich einmal für ein Haushaltsbuch entschieden, beginnst du deine Kosten festzuhalten. Nehme dazu zunächst deine Fixkosten-Aufstellung aus Trainingswoche 2 zur Hand und trage deine festen Kosten in dein Haushaltsbuch ein.
Erst im nächsten Schritt beginnst du deine täglichen variablen Kosten einzutragen. Mache es dir zur Gewohnheit deine Ausgaben direkt, spätestens aber am Abend eines jeden Tages, festzuhalten. Du wirst sehen, dass du schnell Routine darin entwickelst.
Das Haushaltsbuch wird dir helfen, deine Ausgaben zu disziplinieren und deine Finanzen zu optimieren. Es gilt als wichtigstes Instrument im Rahmen der Optimierung deiner Finanzen.
Warum solltest du deine Fixkosten berechnen?
Die eigenen Fixkosten zu ermitteln, bedeutet den ersten Schritt zu mehr finanzieller Verantwortung. Denn nur wer seine regelmäßigen Kosten kennt, kann potentielle Einsparpotentiale erkennen und damit langfristig die eigene Sparrate erhöhen.
Wie lassen sich Fixkosten optimieren?
Da Fixkosten in der Regel auf Grundlage von vertraglichen Verpflichtungen anfallen, lassen sie sich weniger unkompliziert senken wie variable Kosten. Nichtsdestotrotz können sich auch diese Kosten mit den richtigen Strategien langfristig optimieren lassen.
Führe Versicherungschecks durch
Ein Teil deiner fixen Kosten beruht vermutlich auf Versicherungsbeiträgen. Es lohnt sich hier deshalb unbedingt regelmäßige Versicherungschecks durchzuführen.
Prüfe hierfür, ob du für all deine Versicherungen wirklich nur das bezahlst, was du zahlen müsstest? Gibt es vielleicht inzwischen einen günstigeren Tarif, der die selben Leistungen abdeckt?
Um dies herauszufinden, kontaktiere deine Versicherungsgesellschaften und hole hier Angebote ein. Auch ein Vergleich unterschiedlicher Versicherungsanbieter kann sich durchaus lohnen. Die Kosten für dieselbe Leistung können nämlich von Anbieter zu Anbieter gelegentlich stark variieren.
Prüfe regelmäßig deinen Handy- und Internetvertrag
Ähnlich wie du es mit den Versicherungen machst, solltest du auch deinen Handy- und deinen Internetvertrag regelmäßig überprüfen.
Die Kosten für diese Services werden von Jahr zu Jahr günstiger, so dass ältere Verträge oft gerne einmal teurer sind, als sie sein müssten. Ein Tarif- oder Anbieterwechsel kann dabei wahre Wunder vollbringen und eine geringere monatliche Belastung bedeuten.
Wechsele den Stromanbieter
Du bist seit Jahren beim gleichen Stromanbieter? Vielleicht solltest du auch hier einmal zu Vergleichen beginnen. Möglicherweise können andere Anbieter dir den Strom zu einem günstigeren Tarif bereitstellen. Vergleichen kann sich hier durchaus lohnen.
Was ist die 50-30-20-Regel?
Unter der 50-30-20-Regel versteht man eine Strategie, die der Finanzoptimierung dient.
Die grundlegende Idee dieses Model besteht darin, das monatlichen Nettoeinkommen in unterschiedlich hohe Anteile aufzuteilen.
Demnach sollten nicht mehr als 50% des Monatsnettos für Fixkosten aufgewendet werden müssen. Maximal 30% des Einkommens sollten hingegen für variablen Kosten ausgegeben werden, während 20% in einen Spartopf fließen und damit dem Vermögenaufbau sollten.