Wie legt man 1.000 € am besten an?
Du hast eine großes Geldgeschenk, eine Steuerrückzahlung oder einen Gehaltsbonus erhalten, willst das Geld aber nicht sinnlos verpulvern? Dieser Beitrag zeigt zehn Möglichkeiten, wie du 1.000 € anlegen kannst.
Wie kann man Geld am besten anlegen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um 1.000 € anzulegen. Welche Option dabei für dich die Beste ist, hängt stark von deinen persönlichen Umständen ab. Die folgenden zehn Optionen sind dabei denkbar.
Baue deine Schulden ab
Du hast 1.000 € übrig und weißt nicht wohin damit? Dann frage dich zunächst, ob es noch Schulden zu tilgen gibt. Egal, ob es sich dabei um private Schulden bei Freunden oder um einen (Studien-)Kredit handelt, Priorität sollte immer erst der Abbau von Schulen haben.
Während private Schulden, dein Sozialleben unnötig belasten können, sind Kreditschulden stets eine kostspielige Angelegenheit. Die hierfür anfallenden Zinsen sind in der Regel nämlich höher, als die Rendite, die du mit einer Investition erzielen könntest. Tilge deshalb unbedingt zunächst deine Schulden. Schuldentilgung geht immer vor Neuanlage!
Baue einen Notgroschen auf
Unter einem Notgroschen versteht man eine finanzielle Rücklage für unvorhersehbare Ereignisse. Solltest du zu diesem Zeitpunkt noch über keine Notfallreserve verfügen, so könnten 1.000 € zunächst für den Aufbau eines solchen Notgroschens verwendet werden.
Die Höhe deines Notgroschens hängt stark von deinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab, sollte aber mindestens das dreifache deines monatlichen Nettogehaltes entsprechen. Welche Faktoren sonst für die Höhe deines Notgroschens relevant sind und mit welchen Strategien du die eiserne Reserve aufbauen kannst, erfährst du HIER.
Spare auf ein Tagesgeldkonto
Unter einem Tagesgeldkonto versteht man ein (selten noch geringfügig verzinstes) Konto ohne feste Laufzeit, das ausschließlich der Geldanlage dient. Über das auf dem Tagesgeldkonto angelegte Geld kann flexibel und in beliebiger Höhe verfügt werden. Dennoch kann auf ein solches Konto nicht mit einer EC-Karte zugegriffen werden. Auch ist das Erteilen von Einzugsermächtigungen von einem Tagesgeldkonto aus nicht möglich. Das Geld, das auf einem solchen Konto liegt, ist ausschließlich über Überweisungen verfügbar.
Während Tagesgeldkonten früher mit Zinssätzen von bis zu 5% jährlich verfügbar waren, sind sie heute nahezu zinsfrei. Für manche Tagesgeldkonten muss gar eine Gebühr bezahlt werden. Das hierauf angelegte Geld arbeitet aufgrund der stetig steigenden Inflationsrate deshalb eher gegen dich als für dich. Ein Tagesgeldkonto eignet sich heute also eher, um einen Sparbetrag für nur einen gewissen Zeitraum zwischenzuparken. Von einer langfristigen Geldanlage auf einem Tagesgeldkonto ist eher abzuraten.
Ein kostenloses Tagesgeldkonto lässt sich unkompliziert online bei der DKB eröffnen. Für Sparbeträge von bis zu 25.000 € fällt hier kein Verwahrentgeld an.
Lege dein Geld als Festgeld an
Deine 1.000 € kannst du auch als Festgeld anlegen. Bei einer Festgeldanlage wird dein Geld für eine bestimmte Zeit angelegt. Anders als bei der Geldanlage auf dem Tagesgeldkonto, kannst bei einer Festgeldanlage erst nach Ende der Laufzeit auf dein Geld zugreifen.
Leider sind auch Festgeldanlagen vom Zinstief betroffen. Nichtsdestotrotz kannst du hier von deutlich höheren Zinsen profitieren, als bei einer Geldanlage auf einem Tagesgeldkonto. Je nach Bank kann dein Geld bei einer Festgeldanlage von drei Jahren hier durchaus mit bis zu 1,3 % p.a. verzinst werden.
Investiere in Aktien
Wer 1.000 € anlegen möchte, kann dies auch in Aktien tun. Eine Aktie ist ein Unternehmensanteil, der an der Börse gehandelt wird. Investierst du dein Geld also in Aktien, erwirbst du damit Unternehmensanteile.
Um dein Geld in Aktien zu investieren, benötigst du zunächst ein Depot. Ein Depot ist wie ein Bankkonto, das speziell der Abwicklung von Wertpapiergeschäften dient.
Entscheidest du dich 1.000 € in Aktien zu investieren, so solltest du ein kostenloses Depot bei einem Neo-Broker eröffnen. Ein Depot bei einem Neo-Broker hat für dich als Kleinanleger den Vorteil, dass die Ordergebühren sehr gering sind. Sie fressen dementsprechend nur wenig von deinem Kapitaleinsatz auf. Empfehlenswert hierfür sind die Neo-Broker Trade Republic und Scalable.
Bei einer Kapitalanlage in Aktien solltest du dir immer bewusst sein, dass eine solche Anlage auch Risiken birgt. Sie eignet sich deshalb nicht unbedingt für Anfänger*innen, die noch keine Erfahrungen auf dem Kapitalmarkt gesammelt haben.
Solltest du risikobereit sein und dein Geld in Aktien investieren wollen, dann verzichte möglichst darauf in nur ein Unternehmen zu investieren. Durch sinnvolle Streuung reduzierst du dein Anlagerisiko und vermeidest böse Überraschungen.
Investiere in (Investment-) Fonds
Bei einem Investment-Fonds handelt es sich um eine Sammlung von Wertpapieren, an deren Spitze ein*e Fondmanager*in steht. Diese*r Fongmanager*in entscheidet darüber, welche Wertpapiere in welcher Gewichtung in einem Fond gesammelt werden. Aktiv gemanagte Fonds lassen sich in der Regel nicht an der Börse kaufen.
Investierst du deine 1.000 € in einen Investment-Fonds, so hast du den Vorteil, dass potentielle Verluste kompensiert werden können. Sinkt nämlich der Unternehmenswert eines der im Fond vertretenen Unternehmen, so kann der Wert der anderen enthaltenen Wertpapiere diesen Verlust wieder auffangen. Um diese Kompensation zu gewährleisten, investieren Fondmanager*innen meist in Aktien unterschiedlicher Branchen und senken damit dein Anlagerisiko.
Der Nachteil einer Investition in einen Investment-Fond liegt darin, dass Fond-Manager*innen viel Geld kosten und die Investition damit mit gewissen Gebühren verbunden ist. Bevor du dich also für eine Investition in einen Fond entscheidest, erkundige dich genau, wie hoch die regelmäßigen Gebühren des Fondmanagements ausfallen.
Investiere in ETFs
Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds.
Ein Indexfond ist ein Investmentfond, der einen bestimmten Börsenindex abzubilden versucht. Dafür sammelt er das Geld vieler Anleger*innen und investiert dieses in Wertpapiere, die dem Index zugrunde liegen. ETFs lassen sich flexibel an der Börse kaufen und verkaufen. Damit benötigst du für den Kauf von ETFs ebenfalls ein Depot.
Anders als bei Investment-Fonds, sind ETFs für Privatanleger vollkommen transparent: die Zusammensetzung und Gewichtung eines ETF kann jederzeit eingesehen werden. Da sie nicht aktiv von einem Fondmanager verwaltet werden, fallen hierfür auch keine teuren Gebühren an.
Die Rendite einer Anlage in ETFs entscheidet sich mit der Entwicklung des Marktes und nicht mit der Entwicklung einzelner Aktien. Besonders für Anlage-Anfänger*innen sind ETFs deshalb eine gute Möglichkeit, um 1.000 € anzulegen.
Investiere in Gold
Wenn du 1.000 € anlegen möchtest, ist auch eine Investition in Gold denkbar. Denn das Interesse an dem Edelmetall ist nach wie vor nicht abgeflaut. Besonders in Zeiten steigender Inflationswerte kaufen Anleger*innen vermehrt Gold.
Dabei ist Gold in seiner Wertentwicklung keinesfalls eine verlässliche Geldanlage, da sein Wert im Schnitt stärker schwankt als die Aktienkurse. Nachdem sein Preis 2020 einen Rekordwert erzielen konnte, ist die Goldpreisentwicklung seither eher rückläufig.
Leider gibt es bisher keine Finanzaufsicht, die über den Handel mit Gold wacht. Auch gibt es keine gesetzlichen Anforderungen an Goldverkäufer. Aus diesem Grund werden Anleger*innen beim Goldkauf oft mit täuschend echten Fälschungen betrogen. Solltest du also dein Geld in Gold investieren wollen, so lohnt sich hier eine ausgiebige Recherche.
Investiere in Kryptowährungen
Kryptowährungen sprechen immer breitere Käufergruppen an. Der Grund dafür ist einfach: Wer vor einigen Jahren für ein paar hundert Euro Bitcoins gekauft hat, ist mittlerweile Millionär.
Doch auch wenn Kryptowährungen in den vergangenen Jahren einen deutlichen Wertzuwachs erlebt haben, ist eine Investition in sie nach wie vor hoch spekulativ und damit eher etwas für risikobereite Anleger*innen. Sollte dies auf dich zutreffen, dann setze dabei auf einen seriösen Anbieter wie Trade Republic, Etoro, Binance oder Justtrade.
Investiere in Bildung
Du möchtest 1.000 € gewinnbringend anlegen ? Wie wäre es dann mit einer Investition in deine Bildung? Eine Investition in deine Bildung ist wohl die sicherste aller Geldanlagen, die dir langfristig zudem noch die höchste Rendite beschert.
Zugegeben, ein Strickkurs wird deine finanzielle Situation dauerhaft wohl nicht verbessern, aber wie wäre es denn mit einer Investition in eine Weiterbildung, die dich auf deinem beruflichen Weg voranbringt? Würde eine solche Investition dich langfristig nicht besser stellen, als eine Geldanlage in Wertpapiere, Edelmetalle oder Kryptowährungen?
1.000 € anlegen – diese Investitionen sind sinnvoll
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um 1.000 € anzulegen. Während sich ein Tagesgeldkonto aufgrund niedriger Zinsaussichten und hoher Inflation nur für eine kurzzeitige Anlage eignet, bergen Geldanlagen in Wertpapiere, Gold oder Kryptowährungen hohe Risiken aufgrund von unkalkulierbaren Wertschwankungen.
Auch wenn die zu erwartende Rendite auf den ersten Blick eher gering auszufallen scheint, so sollten Investment-Anfängerinnen zunächst eher auf Festgeldanlagen und gegebenenfalls ETF-Sparpläne setzen. Eine sichere Investition des eigenen Geldes, die zudem eine hohe Rendite erwarten lässt ist und bleibt die eigene Bildung, die nicht an Wert verlieren wird.